Wissenschaftlicher Name: Strychnos
Volkstümlicher Name
- Brechnuss
- Bittere Fieberbohne
- Ignatiusbohne
- Krähenauge
Anwendungsgebiete
- Vergiftungen
- Migräne
- Menstruationsbeschwerden
- Magen-Darm-Beschwerden
- Fieber
Wichtigste Inhaltsstoffe
- Strychnin
- Vomicin
- Brucin
Die Brechnuss (Strychnos) wird seit Jahrtausenden als Heilmittel gegen allerlei Gesundheitsbeschwerden eingesetzt.
Ihren Namen verdankt sie dabei einer ihrer berühmtesten Wirkungen, sind Brechnusssamen doch dafür bekannt, dass sie beim Anwender in bestimmter Dosierung zum Erbrechen führen.
Hilfreich ist das zum Beispiel bei Vergiftungen durch oral eingenommene Giftstoffe, die sich am schnellsten durch ein Übergeben aus dem Körper entfernen und somit neutralisieren lassen.
Allerdings birgt auch die Brechnuss selbst, ähnlich wie bei Akelei, ein gewisses Vergiftungspotential, weshalb sie nur wohldosiert und auf keinen Fall ohne ärztliche, beziehungsweise fachhomöopathische Anleitung eingenommen werden darf.
Erfahre hier mehr zum Thema.
Darüber schreiben wir in diesem Beitrag
Die Brechnuss – eine der ersten Wirkstoffe der Homöopathie
Der Brechnussbaum zählt zu den nach ihm benannten Brechnussgewächsen (Loganiaceae) und ist, wie auch Galgant, ursprünglich in Asien heimisch. Hier fand die Brechnuss vor über 9000 Jahren auch erstmals Verwendung in der Indischen sowie der Traditionellen Chinesischen Medizin. Schriftliche Aufzeichnungen zur medizinischen Anwendung sind hingegen erst ab dem 11. Jahrhundert aus der arabischen Heilkunde erhalten.
Um 1600 brachten spanische Jesuiten die Brechnusssamen schließlich auch nach Europa. Der Name der Ignatius-Brechnuss ehrt dabei den Gründer des Jesuitenordens, Priester Ignatius von Loyola.
Eingesetzt wurde die Brechnuss von den geistlichen des Mittelalters einerseits zur Behandlung der Pest. Andererseits diente Strychnos auch als Rattengift, denn die Nagetiere galten als Überträger der Pest.
Seit dieser Zeit sind hauptsächlich zwei Varianten der Brechnuss als Heilpflanzen bekannt sind:
- Gewöhnliche Brechnuss (Strychnos nux-vomica)
- Ignatius-Brechnuss (Strychnos ignatii)
Während die Ignatius-Brechnuss den Priestern und Mönchen ein heiliges Arzneimittel gegen den Schwarzen Tod war, besitzt die Gewöhnliche Brechnuss für die moderne Homöopathie einen besonderen Stellenwert.
Sie gilt nämlich als eine der ersten Heilpflanzen, die vom Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, im Jahre 1805 beschrieben wurden.
Globuli aus Brechnusssamen gehörten zu den frühesten homöopathischen Wirkstoffpräparaten und werden bis heute unter dem Namen Nux vomica vertrieben. Die Einsatzgebiete der Präparate waren dabei äußerst vielseitig und umfassten:
- besondere Sensibilitäten
z.B. Reizbarkeit, Unruhe, Geruchs- oder Geräuschempfindlichkeit - Schmerzsymptome
z.B. Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen oder Unterleibsschmerzen - Muskel- und Nervenerkrankungen
z.B. Lähmungen, Migräne oder Muskelschwäche - Vergiftungen
z.B. durch Alkohol, kontaminierte Lebensmittel oder Medikamente - Magen-Darm-Beschwerden
z.B. Gastritis, Hämorrhoiden, Verstopfung oder Durchfall in Folge von Überessen - sonstige Gesundheitsbeschwerden
z.B. Appetitlosigkeit, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Tollwut oder Durchblutungsstörungen
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Zwiespältige Wirkung – Inhaltsstoffe der Brechnuss
Sowohl die heilsame als auch die toxische Wirkung der Brechnuss beruhen maßgeblich auf drei verschiedenen Alkaloiden, nämlich
- Strychnin,
- Brucin,
- und Vomicin.
Daneben spielt auch der Naturstoff Kaffeesäure eine gewisse Rolle für die Wirkungsweise der Brechnussamen (s.a. „Stoffwechsel anregen mit Kaffee“). Einzelheiten zu den genannten Inhaltsstoffen findest Du nachstehend.
Alkaloide der Brechnuss können nicht nur heilen!
Eigentlich zählen Alkaloide grundsätzlich zu den pflanzlichen Giftstoffen. Im Falle der Brechnussalkaloide tut sich jedoch ein besonderer Gifteffekt auf, der für so manche Gesundheitsbeschwerde hilfreich erscheint.
Außerdem wird die Wahrnehmung durch die Stimulation der Nervenbahnen kurzfristig geschärft, was vorübergehend zu sehr intensiven Sinneseindrücken führt. Medizinisch ergibt sich so aus den Brechnussalkaloiden ein sehr vielschichtiger Wirkmechanismus, der sich vor allem durch
- beruhigende,
- schmerzstillende,
- brechreizfördernde
- und fiebersenkende
Eigenschaften auszeichnet. Am stärksten wirkt diesbezüglich das Brechnussalkaloid Strychnin. Etwas schwächer, jedoch sehr ähnlich ist die Wirkung von Brucin und Vomicin.
- Vorsicht!
- Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass die Alkaloide der Brechnuss eigentlich Nervengifte sind und die beschriebene „Heilwirkung“ nur bei äußerst schwacher Dosierung der Brechnussamen eintritt. Die toxischen Stoffe können hier noch ausreichend schnell vom Körper abgebaut werden, bevor sie ernste Nebenwirkungen auslösen.
- In hoher Dosierung provoziert das Wechselspiel aus Nervenstimulation und Nervenlähmung hingegen schwere Krämpfe sowie lebensgefährliche Funktionsstörungen des Nervensystems!
Die Kaffeesäure der Brechnuss wird unterschätzt
Geht es um die Wirkung der Brechnuss, werden vor allem die oben genannten Alkaloide der heilsamen Giftpflanze genannt. Wesentlich seltener sind die in Brechnusssamen enthaltenen Auszüge der Kaffeesäure, darunter der Naturstoff Chlorogensäure, im Gespräch.
Dabei lässt sich dieser Säure ein äußerst breites Spektrum an gesundheitsrelevanten Eigenschaften bescheinigen. So fanden Forscher zum Beispiel heraus, dass Kaffeesäure
- antioxidative,
- blutdrucksenkende,
- blutzuckersenkende,
- blutgerinnungshemmende,
- entzündungshemmende,
Eigenschaften besitzt.
Es gibt auch Studien die auf eine mögliche krebshemmende Wirkung der Chlorogensäure hinweisen. Allerdings ist auch hier wieder die Dosierung des Inhaltsstoffes das Maß aller Dinge, denn zu hoch dosiert kann manche Wirkung der Kaffeesäure schnell ins Gegenteil umschlagen.
Chlorogensäure im Speziellen fördert bei zu hoher Dosierung zudem einen Anstieg von Homocystein im Blutspiegel. Die Aminosäure gilt als einer der Hauptrisikofaktoren bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wirksame Inhaltsstoffe der Brechnusssamen | |
---|---|
Alkaloide Strychnin, Brucin, Vomicin |
|
Kaffeesäure Chlorogensäure |
|
Anwendung von Brechnuss – Infos zur Nutzung und Dosierung
Vertrieben werden heutzutage fast ausschließlich Brechnuss-Globuli, die dank starker Verdünnung der Inhaltsstoffe einen Großteil ihrer Giftwirkung eingebüßt haben.
Wir bitten dennoch ausdrücklich darum, Brechnusssamen niemals eigenmächtig anzuwenden!
Entsprechende Präparate sind streng verschreibungs- bzw. apothekenpflichtig und Personen, die Brechnussarznei im Internet bestellen oder kaufen, müssen die Arzneimittel zuvor unbedingt einem Arzt oder Homöopathen vorlegen.
Dieser berät in Folge mit Dir gemeinsam über individuelle Anwendungs- und Dosierungsmaßnahmen. Die nachstehenden Informationen sind also nur allgemeine Richtwerte zum herkömmlichen Gebrauch von Brechnuss-Globuli.
Dosierung von Nux vomica Globuli
Globuli aus Brechnussamen werden unter dem Namen Nux vomica und meist in den Potenzen D6, D12 oder C30 verkauft. Die Potenz der Globuli gibt Auskunft darüber, wie stark eine Brechnuss-Urtinktur für die Herstellung der Globuli mit Lösungsmittel verdünnt wurde.
D6 beschreibt hier eine 60-fache Verdünnung, D12 eine 120-fache und C30 eine 300-fache. Sehr schwache Konzentrationen finden äußerst sanfter Wirkungsweise auch bei Schwangeren, Kindern und Haustieren Anwendung.
Wichtig:
Potenzen wie D12 oder C30 bedeuten also nicht, dass man aufgrund der schwachen Konzentration mehr Globuli einnehmen sollte.
Vielmehr sind starke Globuli wie D6 für sehr extreme Beschwerden gedacht und deshalb auch für eine intensivere Nutzung bestimmt.
Dosierungsbeispiele können sich in diesem Zusammenhang wie folgt gestalten:
- herkömmliche Einnahme von Nux vomica D6: 3 x täglich 5 Globuli
- herkömmliche Einnahme von Nux vomica D12: 1 x täglich 5 Globuli
- herkömmliche Einnahme von Nux vomica C30: 1 x täglich abends 5 Globuli
Nebenwirkungen der Brechnuss:
- Nebenwirkungen treten bei der Einnahme von Brechnuss eigentlich nur dann auf, wenn sich ein Patient nicht an die vorgeschriebene Dosierung der Globuli hält oder eigenmächtig Brechnusssamen bzw. unverdünnte Urtinkturen aus Brechnuss kauft und diese ohne ärztliche Anleitung einnimmt.
- Sollte ein derartiges Szenario vorliegen, kann es zu tödlichen Nebenwirkungen der Brechnussalkaloide kommen, zu denen vor allem Muskelzuckungen, Zwerchfell- und Nervenkrämpfe, Lungenödeme und eine gestörte Atemfunktion gehören. Ein Tod durch anhaltende Atemlähmung ist bei sehr starker Brechnussvergiftung nicht auszuschließen.
- Nicht angewendet werden darf Brechnussarznei von Personen mit bestehender Herz-, Nieren- oder Lebererkrankung. Auch auf nüchternen Magen und nach dem Verzehr von Medikamenten sowie Rausch- oder Genussmitteln (z.B. Kaffee, Alkohol und Nikotin) sollte Brechnuss niemals eingenommen werden.
Erfahrungen zur Nutzung von Brechnuss
Wirkung der Brechnuss | positive Erfahrungen? |
---|---|
Bauchkrämpfe und Bauchschmerzen | ja |
Magen-Darm-Erkrankungen | ja |
Kopfschmerzen und Migräne | ja |
Halsschmerzen | ja |
Nerven- und Muskelverspannungen | ja |
Geruchsempfindlichkeit | ja |
Gereiztheit | ja |
Übelkeit und Schwangerschaftsübelkeit | ja |
Vergiftungen | nein |
Appetitlosigkeit | nein |
Durchblutungsstörungen | nein |
Herz-Kreislauf-Beschwerden | nein |
Faszinierend ist, dass gerade die Brechwirkung der Brechnuss bei Vergiftungen, deretwegen sie ursprünglich ihren Namen erhielt, bislang nicht durch Erfahrungsberichte belegt ist. Bei anderen Gesundheitsproblemen scheint sich das heilsame Potential der Brechnuss allerdings zu bestätigen.
Interessanter Weise schwören gerade Schwangere, die an Schwangerschaftsübelkeit und schwangerschaftsbedingten Sensibilitäten wie Gereiztheit oder Geruchsempfindlichkeit leiden, immer wieder auf die Globuli-Wirkung der eigentlich giftigen Brechnusssamen. Richtig dosiert, kann die heilsame Giftpflanze also offenbar tatsächlich gesundheitsförderlich sein.
Weiterführende Studien zur Heilwirkung der Brechnuss gibt es bislang leider nicht. Allerdings sind Samuel Hahnemanns Pflanzenstudien zum Krähenauge im 1. Band seiner fachmedizinischen Buchreihe Reine Arzneimittellehre festgehalten.
Brechnuss kaufen oder bestellen – eigentlich nur in der Apotheke
Eigentlich sind Brechnuss sowie deren Arzneimittelpärparate apothekenpflichtig. Auch mit Blick auf die mögliche Giftwirkung der Pflanze können wir Dir einen Kauf im Internet nicht guten Gewissens empfehlen.
Die Produktinformationen und Erfahrungsberichte zu Nux vomica Globuli sind aber eine Interessante Informationsquelle. Aus diesem Grund, ein weiterführender Link.
Wichtig:
Wir raten Dir von Einem Kauf von Brechhnussarzneien im Internet ab!
Fazit
Die Brechnuss zeigt sehr eindrucksvoll, wie schmal der Grat zwischen Gift- und Heilpflanze sein kann.
Wirken die Samen dieser Pflanze bei geringer Dosierung noch heilsam gegen unzählige Gesundheitsbeschwerden wie Schmerzsymptome, Muskel- und Nervenverspannungen oder bestimmte Sensibilitäten, kann eine Überdosierung der Brechnussamen rasch zu lebensgefährlichen Nervenlähmungen führen.
D6 = 1000000-fache Verdünnung; D12 = 1000000000000-fach; C30 = 1000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000-fache verdünnung
ist schon ein großer Unterschied.
Niedrige Potenzen wie D6 sind eben nicht für extreme Beschwerden gedacht und wirken schwächer. Deshalb die regelmäßige einnähme.
Höher potenzierte Homöopathika (C30, C200, C1000 etc. ) wirken stärker und tiefer und länger. C-Potenzen am besten NICHT regelmäßig nehmen (Einmalgaben) und am besten auch nur vom Homöopathen verordnet.
Wenn man keine Ahnung hat lieber bei D6 oder so bleiben.
na ja… einfach mal irgendwas hinschreiben, sind ja nur Zuckerkugeln, hm? 😉 nächstes mal bisschen informieren.
brechnusssamen sind ab 200mg tötlich, das quasi ist nichts… Vielleicht noch mal eindrücklich anmerken.
ansonsten danke für die restlichen Infos 🙂