Wenn uns Kopfschmerzen plagen oder der Rücken mal wieder Probleme bereitet, erzählen wir das anstandslos im alltäglichen Small Talk. Bei Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sieht das ganz anders aus. Über Darmbeschwerden spricht man bestenfalls mit vertrauten Personen im Flüsterton oder gleich gar nicht. Dabei handelt es sich eigentlich um Beschwerden, die jeder kennt und selbst schon erlebt hat. Und was uns so peinlich und unangenehm erscheint, ist doch eigentlich so wichtig. Denn der Darm ist eines der wichtigsten Organe unseres Körpers. Und er nimmt in vielerlei Hinsicht Einfluss auf unser Wohlbefinden.
Der Darm – mehr als „nur“ Verdauung
Der Darm ist ein Verdauungsorgan, das ist allgemein bekannt. Hier wird die Nahrung in ihre Bestandteile aufgespalten. Die nützlichen Anteile werden absorbiert, unverdauliche Anteile schließlich ausgeschieden. Allein das ist bereits ein komplexer Vorgang. Doch immer mehr enthüllt die medizinische Wissenschaft, dass es im Darm um weit mehr geht, als nur um die Verdauung. So ist der Darm auch ein wichtiges Immunorgan. Er beherbergt 70 – 80 % unserer Immunzellen und ist somit entscheidend für die Abwehr vieler Krankheitserreger. Und wenn von „ungutem Bauchgefühl“, „Schmetterlingen im Bauch“ oder einer „Entscheidung aus dem Bauch heraus“ die Rede ist, wird der Zusammenhang zwischen Bauch und Gefühl nicht grundlos hergestellt. Denn auch für das emotionale Befinden spielt der Darm eine Rolle. Zwischen Darm und Gehirn verläuft eine Art „Nervenautobahn“, die im Fachjargon als Darm-Hirn-Achse bezeichnet wird. Dort findet ein intensiver Austausch von Informationen statt. Dazu, wie sich Darm und Gehirn genau wechselseitig beeinflussen, gibt es noch viele ungeklärte Fragen. Doch es zeigt sich immer mehr, dass der Darm nicht nur für unser physisches, sondern auch für unser psychisches Wohlbefinden von Bedeutung ist. Grund genug, das Thema Darmgesundheit aus der Tabuzone zu holen und diesem enorm wichtigen Organ mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
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Wenn der Darm Probleme bereitet …
Durchfall, Blähungen oder Verstopfung hat wohl jeder schon am eigenen Leib erfahren. Sie sind zweifellos unangenehm und können die Lebensqualität auf Dauer deutlich beeinträchtigen. Nicht immer sind Darmbeschwerden ein Grund zur Sorge. Treten sie vereinzelt auf, sind es meist nur Kleinigkeiten, die die Darmfunktion vorübergehend stören. Ein Magen-Darm-Infekt, der Genuss verdorbener Lebensmittel oder Medikamente wie Antibiotika können für Darmprobleme sorgen, die in der Regel zeitnah wieder abklingen. Häufigeren oder länger andauernden Beschwerden sollten Betroffene allerdings auf den Grund gehen. Eine Lebensmittelunverträglichkeit oder eine schwerwiegende Erkrankung des Magen-Darm-Traktes können mögliche Ursachen sein. Auch eine Fehlbesiedelung der Darmflora mit den falschen Bakterien kann andauernde Darmbeschwerden zufolge haben. Häufig sind es allerdings Ernährung und Lebensstil, die dem Darm dauerhaft Probleme bereiten. Unausgewogene, unregelmäßige Mahlzeiten, Stress und mangelnde Bewegung sind typische Faktoren, die dem Darm zusetzen. Die Folge sind unangenehme, aber vermeidbare Darmbeschwerden, die auf Dauer sogar die Entstehung ernsthafter Erkrankungen begünstigen können. Wer lästige Darmprobleme in den Griff bekommen möchte, setzt also am besten bei einem gesunden Lebensstil an.
Was tut dem Darm gut?
Regelmäßig und in Ruhe essen
Regelmäßige, kleine Mahlzeiten entlasten den Darm und verhindern Blutzuckerschwankungen. Langsames Essen und gründliches Zerkauen der Nahrung erleichtern Magen und Darm die Arbeit. Zudem wird dadurch weniger Luft verschluckt, die sonst später für Aufstoßen oder Blähungen sorgen kann.
Ausgewogen ernähren
Viel frisches Obst und Gemüse und ballaststoffreiche Lebensmittel fördern die Darmgesundheit. Ballaststoffarme Ernährung ist häufig die Ursache für Verstopfung. Auch ausreichend Flüssigkeit ist enorm wichtig, damit der Darm zuverlässig arbeiten kann. Sauermilchprodukte wie Joghurt oder Buttermilch können einen hilfreichen Beitrag zur Darmgesundheit leisten. Fettreiche und zuckerreiche Speisen erschweren dem Darm seine Arbeit. Und auch Koffein und Alkohol sollten nur in Maßen genossen werden.
Stress reduzieren
Stress kann nicht nur auf den Magen schlagen, sondern auch Darmbeschwerden verursachen oder verstärken. Der Körper schüttet Stresshormone aus, wie im Falle einer akuten Gefahrensituation. Das Verdauungssystem wird heruntergefahren, um die dafür benötigte Energie anderweitig einsetzen zu können. Im Verdauungstrakt kann das Beschwerden verursachen. Neben einer grundsätzlichen Stressreduktion kann es hilfreich sein, einen besseren Umgang mit Stresssituationen zu erlernen. Autogenes Training, Meditation oder Yoga können dabei helfen.
Ausreichend bewegen
Verstopfung ist häufig eine Folge von Bewegungsmangel. Körperliche Aktivität fördert die Darmbewegung und das regt die Verdauung an. Moderate sportliche Betätigung ist zudem ein geeignetes Mittel zum Stressabbau.
Unterstützende Darmkuren
Wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten ist, kann eine sogenannte Darmsanierung oder Darmkur dabei helfen, sie wieder ins Lot zu bringen. Durch gezielte Ernährung und die Einnahme unterstützender probiotischer Mittel soll dabei eine Besiedelung des Darms mit gesunden Bakterien erzielt werden. Häufig werden Darmkuren nach einer Antibiotika-Therapie empfohlen, die die Darmflora stark beeinträchtigen kann.
Was tun bei Darmbeschwerden?
Blähungen
Bei Blähungen handelt es sich um überschüssige Luft in den Verdauungsorganen, die über den Enddarm entweicht. Obwohl das „Pupsen“ zumindest in westlichen Kulturen in der Öffentlichkeit ein Tabu ist, ist es bis zu einem gewissen Grad völlig normal und unbedenklich. Bis zu 24 Darmwinde pro Tag sind medizinisch normal. Blähende Lebensmittel (z. B. Kohl) oder eine Ernährungsumstellung können für vermehrte Blähungen sorgen. Erst dauerhafte, häufigere Blähungen, die mitunter von anderen Beschwerden, wie Schmerzen, Krämpfen oder einem starken Blähbauch, begleitet werden, bedürfen einer Abklärung. Zur Linderung von Blähungen eignen sich Tees (z. B. Anis, Fenchel oder Kümmel) und geeignete Präparate aus der Apotheke.
Durchfall
Wird innerhalb eines kurzen Zeitraumes mehrfach sehr flüssiger Stuhl abgesetzt, spricht man von Durchfall. Bei einem akuten Infekt oder einer Lebensmittelvergiftung tritt er oft sehr plötzlich auf und klingt spätestens nach einigen Tagen wieder ab. Durchfallmedikamente können die Symptome lindern. Wichtig hauptsächlich bei geschwächten Personen ist der Ausgleich des Flüssigkeits- und Elektrolytverlustes, der mit dem Durchfall einhergeht. Spezielle Rehydratationslösungen sind in Apotheken erhältlich, können jedoch mit einfachen Mitteln auch selbst hergestellt werden. Dauerhafter oder wiederkehrender Durchfall kann auf eine schwerwiegendere Erkrankung oder eine Lebensmittelunverträglichkeit hinweisen und sollte medizinisch abgeklärt werden.
Verstopfung
Mediziner sprechen von Verstopfung, wenn der Stuhlgang vier Tage am Stück ausbleibt oder seltener als dreimal pro Woche erfolgt. Der Stuhl ist dabei oft verhärtet und kann nur durch starkes Pressen und unter Schmerzen abgesetzt werden. Chronische Verstopfung kann die Entstehung von Verletzungen und Erkrankungen im Darm und im Analbereich zufolge haben und sollte medizinisch abgeklärt und behandelt werden.
Bewegung, ballaststoffreiche Ernährung und viel Flüssigkeit beugen Verstopfung vor.
Bei akuter Verstopfung können verschiedene frei verkäufliche Medikamente helfen. Dabei sind auch pflanzliche Präparate, wie Rizinusöl, eine Option.
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