Hilft Alkohol bei der Verdauung?
Nach wie vor glauben viele Menschen, dass Alkohol dabei hilft, die Verdauung nach besonders fettigen oder üppigen Mahlzeiten anzuregen.
Doch hilft der sogenannte “Absacker” wirklich, wenn das Essen mal schwer im Magen liegt?
Was steckt eigentlich hinter dem Mythos, der sich bis heute hartnäckig hält?
Darüber schreiben wir in diesem Beitrag
- Im Allgemeinen verlangsamt Alkohol die Verdauung. Trinke deshalb nicht zu viel Alkohol zum Essen!
- Kräuterschnäpse sind die Ausnahme. Sie regen die Verdauung durch die enthaltenen Bitterstoffe an. Ab und an ist ein Kräuterschnaps deshalb erlaubt!
- Versuche auch alternative Maßnahmen zur Anregung der Verdauung wie Tees und Bauchmassagen!
Hilft der Alkohol im Schnaps nach dem Essen wirklich bei der Verdauung?
Die Aufgabe des Magens ist es, den Speisebrei für die weiteren Verdauungsprozesse vorzubereiten.
Mithilfe vieler kleiner Kontraktionen wird die aufgenommene Nahrung in Richtung Darm befördert.
Alkohol hat grundsätzlich einen entspannenden Effekt auf die Muskulatur, so auch auf den Magen. Da sich die Magenmuskulatur nach einem Digestif (Verdauungsschnaps) lockert, nimmt auch das Völlegefühl im Bauch ab.
Aber: Auch wenn das subjektive Völlegefühl zunächst reduziert wird, verlangsamt Alkohol die Verdauung Studien zufolge sogar!
Der Grund dafür ist ebenfalls der Entspannungseffekt des Alkohols.
Die Muskeln des Magen-Darm-Trakts erzeugen mithilfe vieler kleiner Kontraktionen eine Pumpbewegung, die den Ernährungsbrei im Körper weiterbewegt und den Verdauungsprozess so vorantreibt.
Trinkst Du Alkohol zum Essen, sind die Muskeln nicht nur entspannter, sondern auch träger als sonst. Die Folge ist, dass Pumpbewegung wird gehemmt.
Auch wenn Du Dich anfangs nach einem Verdauungsschnaps vielleicht besser fühlst, muss der Körper am Ende länger und schwerer für die Verdauung einer Mahlzeit arbeiten.
Das Essen liegt folglich anschließend länger schwer im Magen!
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Welche Speisen eignen sich zu alkoholischen Getränken?
Ohnehin länger für die Verdauung brauchen fettige und eiweißreiche Speisen. Da Schweinefleisch und Hartkäse beiden Kriterien entsprechen, verweilen sie besonders lange im Verdauungstrakt.
Die beliebte Kombination aus Wein und Käse mag deshalb bei Menschen, die zu einer trägen Verdauung neigen, zu Problemen führen.
Auch Lamm, Rind und Nüsse brauchen von vornherein mehr Zeit, um verdaut zu werden.
Es empfiehlt sich also, zu Alkohol auf leicht Verdauliches zu setzen.
Dafür eignen sich
- Obst und Gemüse,
- Getreideprodukte,
- weißer Fisch und Meeresfrüchte
- und u.U. auch Geflügel.
Warum trotzdem oftmals ein Kräuterschnaps für die Verdauung empfohlen wird
Während klare Schnäpse, Whisky oder Cognac sicher nicht zu empfehlen sind, um die Verdauung anzukurbeln, kann ein Kräuterlikör oder Kräuterschnaps tatsächlich unterstützend wirken.
Der entscheidende Wirkstoff ist hier aber nicht der Alkohol, sondern der jeweilige Kräuterextrakt, genauer gesagt die darin enthaltenen Bitterstoffe. Diese regen die Magenschleimhaut dazu an, Magensäure zu produzieren.
Kräutertees oder Pflanzensäften und Kräuterelixiere aus dem Reformhaus wirken auf dieselbe Weise im Verdauungstrakt.
Schnaps bietet sich deshalb an, weil sich viele Wirkstoffe in den Kräutern in Alkohol besser lösen als in Wasser.
Aus diesem Grund enthalten Schwedenbitter und andere traditionelle Elixiere meist auch einen gewissen Alkoholgehalt.
Natürliche Alternativen
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Ein altbewährter Helfer ist Tee. In folgenden Kräutertees können die Kräuterextrakte ihre Wirkung auf die Verdauung besonders gut entfalten:
- Kümmeltee
- Fencheltee
- Lorbeertee
- Pfefferminztee
Wenn Du bereits beim Kochen verdauungsfördernde Zutaten verwendest, wirst Du gar nicht erst das Bedürfnis verspüren, einen Verdauungsschnaps zu trinken.
Dafür eigenen sich vor allem
- Kümmel,
- Lorbeer
- und Fenchel.
Genauso können Bauchmassagen oder ein Kaffee nach dem Essen Wunder für Deine Verdauung tun!
Fazit: Ist ratsam, der Verdauung zuliebe während des Essens komplett auf Alkohol zu verzichten?
Nicht unbedingt!
Wichtig ist die Art und die Menge des Alkohols.
Wer ab und an zum Essen ein Bier oder gutes Glas Wein trinken möchte, kann dies auch weiterhin tun.
Effektiv können aber nur Kräuterschnäpse die Verdauung anregen.
Viele verdauungsfördernde Bitterstoffe enthalten unter anderem folgende Liköre:
Bild | Produktname | Preis |
---|---|---|
Gurktaler Alpenkräuter | ca. 7,99, 1 x 0,7 Liter | |
Killepitsch Kräuterlikör | ca. 24,40 €, 1 x 1 Liter |
Die verdauungsfördernde Wirkung von Alkohol muss jedoch mit Vorsicht genossen werden.
Wer jedoch ständig auf alkoholische Getränke zurückgreift, bereitet seinem Körper am Ende womöglich mehr Arbeit als er denkt. Eine dauerhafte Lösung für eine langsame Verdauung kann Alkohol deshalb nicht sein.
Ja, der Schnaps hinterher wirkt bloß betäubend auf den Magen – darum das Gefühl der Erleichterung. Halt typisch Alkohol und bloß eine Illusion, genau wie die Lüge mit dem wärmenden Alk im kalten Winter. Und trotzdem trinke auch ich nach einem üppigeren Essen, vor allem im Restaurant, gerne mal einen Sambucca, Aquavit oder Ramazotti. Sicher: sonderlich gesund ist das nicht, aber man fühlt sich halt besser. Und einmal die Woche kann man das schon machen, besonders wenn man sonst immer vernünftig isst und lebt.