Wissenschaftlicher Name: Aquilegia
Volkstümlicher Name
- Frauenhandschuh
- Venuswagen
- Pfaffenkäpple
Anwendungsgebiete
- Hautunreinheiten
- Ekzeme und Geschwüre
- Stoffwechselkrankheiten
Wichtigste Inhaltsstoffe
- Magnoflorin
- Linolsäure
- Blausäure
Die gespornten Blüten der Akelei (Aquilegia), ebenso wie ihr graziler Wuchs machen sie zu einer äußerst beliebten Zierpflanze im Garten.
Dort verleiht sie ihren Standorten ein magisches Ambiente und lässt an mystische Elfenhaine denken. Eine elfengleiche Heilwirkung wäre dabei nur logisch, meinst Du? – Eher nicht.
Denn Akeleien sind hochgiftig und nur bedingt als Heilkräuter zu empfehlen.
Darüber schreiben wir in diesem Beitrag
Akelei – Schön und heilig, aber giftig
Die Akelei gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und gedeiht überwiegend an gemäßigten Standorten der Nordhalbkugel.
Ihr einmaliges Erscheinungsbild machte sie dabei schon im Mittelalter zu einem beliebten Motiv in der Kunst, weil ihre geometrischen Formen eine außergewöhnliche Herausforderung darstellten.
Gerade die filigranen Spornblüten der Aquilegia waren im Volksglauben Anlass für allerlei Mythen. Neben Elfenmärchen brachte man die Akelei hier vor allem mit Fruchtbarkeits- und Muttergöttinnen in Verbindung.
In Anlehnung an die Göttin Aphrodite fanden die Wurzeln der eleganten Blume ähnlich wie beim Ashwangandha als Aphrodisiakum und Ritualkräuter für Liebeszauber Verwendung.
Ferner symbolisierte Aquilegia die Melancholie der Mutter Gottes, weil ihr nickender Blütenkopf an den Kummer der Heiligen Maria, aber auch an deren Frömmigkeit denken ließ.
Aus diesem Symbolcharakter leiten sich auch Beinamen der Akelei, wie etwa „Pfaffenkäpple“ ab, denn Demut und Frömmigkeit zählen bekanntlich zu den Kardinaltugenden jedes Geistlichen.
In der mittelalterlichen Medizin findet die Akelei ebenfalls oft Erwähnung. Genauer gesagt, ist es die Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris), die hier heilpflanzlich genutzt wurde. Sie ist in diesem Zusammenhang oft als reinigende Pflanze beschrieben, die unter anderem bei
- Entzündungen,
- Gereiztheit,
- Gicht,
- Hautausschlägen,
- innerer Unruhe,
- Läusebefall,
- Menstruationsbeschwerden,
- Milz- und Lebererkrankungen,
- Rheuma,
- Vergiftungen,
- Verstopfung,
- Wunden
- oder zur Schweißförderung
Anwendung fand.
Dies alles sollte aber nicht über den Giftgehalt der Akelei hinwegtäuschen, denn die Pflanze enthält hohe Mengen der giftigen Blausäure.
Sie wurde deshalb nur gut erhitzt und stark verdünnt als Kräuterwasser eingesetzt.
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Inhaltsstoffe der Akelei – heilsame Giftwirkung?
Viele der vermeintlich heilenden Inhaltsstoffe der Gemeinen, wie auch jeder anderen Akelei, sind eigentlich Giftstoffe.
Eine schwache Dosierung sorgt in diesem Fall aber für eine abgeschwächte Giftwirkung, die hin und wieder wünschenswerte Auswirkungen auf den Körper hat. Hier ein kleiner Überblick:
Neutralisierung der Pflanzengifte ist entscheidend
Zu den Hauptgiften der Akelei zählen Blausäure und Magnoflorin. Ihre Giftwirkung kann im rohen zustand tödlich sein, lässt sich durch eine besondere Vorbehandlung der Pflanze aber unschädlich machen.
Hierzu müssen die Pflanzenteile zunächst getrocknet und anschließend in heißes Wasser oder heißen Alkohol eingelegt werden, wodurch sich die wasserlöslichen Gifte zerlegen lassen. Was übrig bleibt, ist ein schwach giftiges Pflanzenserum, das
- blutreinigende,
- gefäßzusammenziehende,
- harn- und schweißtreibende
Eigenschaften besitzt.
Besonders hilfreich sind diese Effekte bei der Behandlung von Krankheiten, die zu
- Fieber
- Schlackeneinlagerung oder
- Ansammlung von Wundsubstanzen
führen.
In solchen Fällen diente Akelei früher als Mittel zur Beschleunigung des Substanzabtransports. Inzwischen gibt es allerdings wesentlich effizientere Medikamente für derartige Gesundheitsprobleme.
Und auch unter den Heilkräutern gibt es genügend Pflanzen, die den Sekretfluss besser anregen, beispielsweise Brennessel, Melisse oder Thymian.
Akelei hat auch ungiftige Bestandteile
Ein definitiv unschädlicher Inhaltsstoff der Giftpflanze ist die in ihr enthaltene Linolsäure. Die Omega-6-Fettsäure ist dafür bekannt, dass sie gerade für die Haut purer Balsam ist, denn sie wirkt
- entzündungshemmend,
- hautreinigend,
- reizlindernd
- und zellschützend.
Linolsäure ist damit der Hauptgrund, weshalb Akelei gerne für Waschungen bei Hautirritationen oder Ekzemen verwendet wurde.
Allerdings ist der Anteil an Linolsäure in der Akelei nicht allzu hoch. Abermals schneiden hier andere Heilkräuter (z.B. Rizinus oder Distel) besser ab.
Wirksame Inhaltsstoffe der Akelei | |
---|---|
Pflanzengifte (getrocknet und abgekocht) Blausäure und Magnoflorin | Auszüge wirken gefäßzusammenziehend blutreinigend harn- und schweißtreibend |
Omega-6-Fettsäuren Linolsäure | hat stark entzündungshemmende hautreinigende reizlindernde und zellschützende Eigenschaften |
Omega-3-Fettsäuren Linolensäure | entzündungshemmend, stoffwechselanregend zellverjüngend |
Aminosäuren | erneuern Zellen stärken das Immunsystem (wie Astaxanthin und Propolis) Herz-Kreislauf-Systemhormonregulierend |
Anwendung von Akelei – nur als Tee!
Akelei wird heutzutage nur noch in der Homöopathie verwendet und darf hier nicht ohne ausdrückliche Dosierungsanweisungen des behandelnden Heilpraktikers eingenommen werden.
Üblich ist die Anwendung von Akelei-Tee, der sich sowohl für Waschungen
- bei Hautproblemen und Läusebefall
als auch für die innere Anwendung
- bei systemischen Erkrankungen
nutzen lässt.
Wichtig: Früher war es auch üblich, Samen und Wurzeln der Akelei zu zerstampfen und zu einer Tinktur zu verarbeiten.
Da aber gerade die Samen sehr hohe Mengen der giftigen Blausäure enthalten, raten wir von derartigen Anwendungsformen ab.
Nebenwirkungen der Akelei
- Eine falsche Herstellung oder Überdosierung von Akelei kann zu lebensgefährlichen Blausäurevergiftungen führen.
- Klassische Vergiftungssymptome sind hier ein beschleunigter Herzschlag, hellrosa gefärbte haut, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot und Bewusstseinstrübungen.
- Außerdem ist Blausäure als krebserregender Giftstoff bekannt. Eine längere Anwendung der Akelei könnte daher Zellentartungen begünstigen.
Erfahrungen mit Akelei – keine verlässlichen Studien
Wirkung der Akelei | wissenschaftlich belegt? |
---|---|
stoffwechselanregende Wirkung | nein |
entzündungshemmende Eigenschaften | nein |
hautschützender Effekt | nein |
entschlackende Wirkung | nein |
Es sind derzeit keine Erfahrungsberichte oder Studien zur Wirkung von Akelei bekannt.
Akelei kaufen – nur auf Rezept
Der Kauf von Akelei im freien Handel ist nicht möglich, da das Heilkraut streng rezeptpflichtig ist und eigentlich kaum mehr medizinisch zur Anwendung kommt. Wir können darum an dieser Stelle keine Empfehlungen aussprechen.
Fazit
Aquilegia wird in Kunst, Gartenbotanik und Medizin seit Jahrhunderten bewundert. Sowohl ihre Blattanordnung, als auch ihre zauberhaften Spornblüten inspirieren und faszinieren.
Die Heilwirkung der Akelei ist dabei jedoch zweifelhaft und bei weitem nicht so bedeutsam wie die Giftwirkung der schönen Zierpflanze.
Für die Privatapotheke ist dieses Gewächs darum nicht zu empfehlen. Ihre heilsamen Effekte selbst gelten inzwischen als umstritten.
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