Wissenschaftlicher Name: Ashwangandha
Volkstümlicher Name
- Schlafbeere
- Winterkirsche
- Withania Somnifera
Anwendungsgebiete
- Schlafstörungen
- Nervenkrankheiten
- Potenzprobleme
- Blutreinigung
- Entzündungen
Wichtigste Inhaltsstoffe
- Alkaloide
- Withanloide
Ashwagandha ist ein Strauch, der im Nahen Osten, Afrika und China beheimatet ist. Seine Blätter und Wurzeln werden bis heute in der indischen Heilkunst (Ayurveda) als eines der wichtigsten Stärkungsmittel überhaupt genutzt.
Aufgrund der überlieferten positiven Wirkung des Wurzelextraktes auf die physische und psychische Gesundheit (ähnlich wie Propolis und Astaxanthin) ist mittlerweile das Interesse an Ashwagandha auch im europäischen Raum zunehmend größer geworden.
Einige klinische Studien haben die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Ashwagandha auf ganz unterschiedliche Beschwerden untersucht, deren Ergebnisse jedoch noch größtenteils ausstehen.
Trotzdem spricht die Erfahrung und die seit Jahrhunderten andauernde Anwendung in der traditionellen Volksmedizin des arabischen Raumes für die erstaunliche Wirksamkeit der Pflanze.
Die Namen von Pflanzen symbolisieren meist besondere Merkmale und Eigenschaften einer Art. So steht der Name “Ashwagandha” (wörtlich übersetzt “Geruch des Pferdes”) für den strengen Geruch der Pflanze nach schwitzenden Pferden und zugleich dafür, dass sie dem Nutzer die Kraft und Energie eines Hengstes schenken kann.
Alternative Bezeichnungen sind Schlafbeere und Withania somnifera, die auf die sedierende Wirkung der Pflanze hindeuten, sowie Winterkirsche.
Darüber schreiben wir in diesem Beitrag
Inhaltsstoffe von Ashwagandha
In der Regel werden die Wurzeln des Ashwagandha-Strauches als Pulver vermahlen. Sie enthalten hauptsächlich
- Alkaloide (stickstoffhaltige organische Verbindungen)
- und Withanolide (mit Steroidgerüst verbundene Lactone),
Amino- und Fettsäuren, die konzentrationsabhängig für drei Hauptwirkungsfelder verantwortlich sein sollen.
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Wirkung von Ashwangandha
Alle Wirkungen, die der Pflanze zugerechnet werden, sind abhängig von der Konzentration der Inhaltsstoffe. Die höheren Konzentrationen bewirken eine Sedierung des Körpers, die niedrigeren wirken eher anregend.
Ashwangandha gewann an besonderer Bedeutung, als man vor Jahrtausenden herausfand, dass die Pflanze einen positiven Effekt auf das Reproduktionsgewebe von Männern hat.
2013 wurde anhand einer klinischen Studie in Indien ihre Wirksamkeit als Potenzmittel bestätigt.
Es stellte sich heraus, dass Ashwagandha sämtliche Spermaparameter (wie Anzahl, Flüssigkeit, Volumen und Konzentration) steigert [Quelle].
Ashwagandha soll generell als Mittel gegen Sterilität und Impotenz/Potenzproblemen und zur Steigerung der Libido (als Aphrodisiakum) von Frauen und Männer wirken.
Die zweite wichtige Wirkung der Ashwagandha-Pflanze ist ihr sedierender Einfluss auf den Organismus. Ashwagandha zeichnet sich durch eine beträchtliche Anti-Stress adaptogene Wirkung aus.
Ashwagandha soll die Emotionen ins Gleichgewicht bringen, allgemein beruhigend auf das Nervensystem wirken und dem Organismus helfen, Stress zu widerstehen (“sich nicht stressen zu lassen”) oder stressinduzierte Krankheiten zu lindern.
Diese Wirkung wird u.a. durch eine Senkung des Cortisolspiegels und die Steigerung der antioxidativen Aktivität von Enzymen hervorgerufen.
Der Schlaf soll mit Ashwagandha insgesamt erholsamer sein, indem die Einschlafphase verkürzt und die Tiefschlafphase verlängert wird.
Selbst stressbedingte Depressionen und, im Zusammenhang mit Entspannungsübungen und gesunder Ernährung, auch Ängste sollen mit Ashwagandha behandelbar sein.
Zuletzt wird Ashwagandha in der ayurvedischen Medizin, in ähnlicher Art wie Ginseng (die “Kraftwurzel”) in der traditionellen chinesischen Medizin, zur Steigerung der physischen und psychischen Leistungsfähigkeit eingesetzt.
Ashwagandha soll dazu beitragen, die “geistige Klarheit” zu erhalten.
Durch den positiven Einfluss auf die Hämoglobin- und Erythrozytenkonzentration des Blutes soll Ashwagandha:
- die Kraft
- Körperabwehr und
- Ausdauerfähigkeit steigern und
- gegen chronische Anspannung
- Überanstrengung
- Kraftlosigkeit
- Nervosität
- Erschöpfung
- Müdigkeit helfen.
In klinischen Versuchen wurde gezeigt, dass selbst bereits degenerierte Nervenzellen unter dem Einfluss von Ashwagandha repariert werden.
Wie viele andere Heilpflanzen kann Ashwagandha zusätzlich innerlich und äußerlich zur Blutreinigung, als Antioxidans, gegen Entzündungen und Bakterien angewandt werden.
In der EU sind Extrakte der Wurzel bereits als Nahrungsergänzungsmittel zugelassen. In Deutschland jedoch dürfen die Hersteller aufgrund der geltenden pharmazeutischen Gesetze bisher nicht mit einer Heilwirkung werben, solange nicht eindeutige Studienergebnisse vorliegen.
Einnahme und Dosierung von Ashwagandha
Da die Wurzeln und Blätter sehr bitter schmecken, ist die Einnahme von Ashwagandha in Form von Kapseln die beste Variante, um eine regelmäßige Einnahme gewährleisten und das Pulver exakt dosieren zu können.
Der tatsächliche Wirkstoffgehalt der Präparate ist von Alter, Herkunft, Wachstumsbedingungen und Lagerungsbedingungen der Pflanze abhängig.
Die Einnahmeempfehlungen sind teilweise ganz unterschiedlich. Es wird empfohlen, dass mit einer Dosis des reinen Pulvers von
300-500 mg/Tag mit 5% Withanolid
der beste Effekt erzielt werden und die Dosis bis zu einem Optimum von einer
3x täglichen Einnahme von 2g (insgesamt 6 g/Tag)
gesteigert werden kann. Dabei sollte man, um Übelkeit zu vermeiden, mit einer kleineren Dosis beginnen und die Dosis im Laufe der nachfolgenden Wochen langsam steigern.
Die Empfehlungen reichen weiterhin von einer Einzelgabe auf nüchternen Magen am Morgen bis zu einer 3-mal täglichen Einnahme zu den Mahlzeiten.
Die Einnahme zu den Mahlzeiten soll vorteilhaft sein, damit eventuelle Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt vermieden werden und die fettlöslichen Bestandteile des Mittels besser aufgenommen werden können.
Dennoch empfiehlt es sich, sich vor der Verwendung des Mittels ausreichend über die Konzentration der Wirkstoffe zu informieren, die produktabhängigen Einnahmeempfehlungen genauestens einzuhalten und sich im Zweifel mit seinem Arzt zu besprechen.
In jedem Fall aber wird eine Wirkung erst nach einer regelmäßigen Einnahme von etwa 2 Wochen auftreten.
Ashwagandha Tee
Als Tee kann das Pulver in einer Tasse heißen Wassers gelöst und 2 bis 3 mal täglich getrunken werden.
- Tee 5 bis 10 Minuten ziehen lassen
- Etwas Milch oder Sahne sowie Honig hinzugeben (gegen den bitteren Geschmack)
- Den Bodensatz am Ende auslöffeln
Die Zubereitung als Tee hat den Vorteil, dass die Wirkstoffe schnell über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden.
Als Nebeneffekt beruhigt alleine die Zubereitung von Tee als Zeremonie den Körper.
Die Einnahme von Tee wird gerne als prophylaktische Maßnahme genutzt, mag aber nicht jedermanns Geschmack sein.
Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Zielgruppen von Ashwagandha
Ashwagandha hat keine beschriebenen Nebenwirkungen. Eine Überdosierung kann allerdings zu Magenschmerzen, Durchfall und Übelkeit führen.
Die Folgen einer Langzeiteinnahme und die Wechselwirkung mit anderen Mitteln sind noch nicht untersucht.
Um die Ausdauerfähigkeit zu steigern, soll Ashwagandha besonders gut für Sportler geeignet sein.
Aufgrund der möglichen Wirkung auf das Reproduktionsgewebe darf das Pulver auf keinen Fall von Schwangeren und Stillenden eingenommen werden.
Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden sowie Diabetikern wird ebenfalls von einer Einnahme abgeraten.
Bei einer Begleittherapie mit anderen Medikamenten sollte vor der Einnahme ein Arzt befragt werden. Wegen der sedierenden Wirkung ist von außerdem die Einnahme vor Autofahrten und der Bedienung von Maschinen/Arbeit nicht ratsam.
Wo kann man Ashwangandha kaufen?
Ashwagandha wird in verschiedenen Darreichungsformen wie Tee, Pulver, Extrakte, Pillen und Kapseln, angeboten.
Ein Wihanolid-Gehalt von mindestens 2,5% soll sicherstellen, dass es sich um ein hochwertiges Produkt handelt.
Außerdem ist es generell bei Phytotherapeutika empfehlenswert darauf zu achten, dass das Präparat keine chemischen Zusatzstoffe enthält. Im Netz werden viele Präparate angeboten, leider fehlt bei einigen jedoch die Angabe über den Withanolidgehalt.
Bild | Produktname | Preis | Besonderheit |
---|---|---|---|
Fair vital Kapseln | ca. 44,33 € | 5% Withanolide | |
Ashwagandha Presslinge | ca. 35,98 € |
|
Erfahrungen mit Ashwagandha
Einige Anwender bemängeln, dass Ashwagandha nicht ausreichend müde macht. Experten betonen dazu ausdrücklich, dass Ashwagandha gegen Angst und Unruhe helfen, aber nicht spezifisch müde machen soll.
Einige bestätigen die beruhigende, angstlösende und entspannende Wirkung von Ashwagandha, berichten aber gleichzeitig von einem Gefühl, als wären sie betrunken.
Teilnehmer einer Studie bestätigen die spürbare Abnahme von Stresssymptomen. Ein Sportler bestätigt, die Verkürzung der Muskelregenerationszeit nach dem Sport. “Ich fühle mich dabei herrlich entspannt”, schrieb er.
Die Teezubereitung scheint für einige problematisch zu sein, da der Geschmack des Pulvers doch sehr streng sei.
Wichtig ist sich zu vergegenwärtigen, dass Ashwagandha nicht der Therapie von Erkrankungen dient. Es ist lediglich eine Nahrungsergänzungsmittel.
Fazit
Bei ernsthaften Erkrankungen, wie starken Depressionen und Angststörungen, kann Ashwagandha den notwendigen Therapieerfolg u.U. nicht bringen, so dass es heikel sein kann, sich alleine auf die Wirkung der Pflanze zu verlassen.
Generell handelt es sich aber bei einer sachgemäßen Einnahme um ein unbedenkliches Mittel, um in stressigen Zeiten wieder zur Ruhe zu kommen oder die Widerstandskraft zu stärken.
Wer eine Überbrückungszeit bis zum Wirkeintritt in Kauf nehmen kann, kann mit der Einnahme von Ashwagandha eigentlich nichts falsch machen.
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